BÖHKE INSIGHTS FEBRUAR


Marktrückblick

Der Einmarsch russischer Soldaten in der Ukraine führte Ende Februar zum zweiten starken Abverkauf von Aktien in diesem Jahr. Auf Sektorenebene waren Industrie- und Finanztitel am stärksten betroffen, was auf die Unsicherheit über die kriegs- und sanktionsbedingten Wirtschaftsschäden zurückzuführen ist, die diese Segmente besonders tangieren. Zuflucht fanden die Investoren demgegenüber in Staatsanleihen und Gold, die zuletzt entsprechende Kursgewinne verzeichneten. Nichtsdestotrotz weist der Anleihenmarkt über den gesamten Monat eine negative Performance auf, da aufgrund der hohen Inflation in den USA, Europa und Großbritannien der Druck auf die Zentralbanken steigt, mit einer restriktiveren Geldpolitik entgegenzuwirken.
 

Performance

Auch unser Fonds war von dem Abverkauf an den Finanzmärkten betroffen, weshalb die Performance seit Jahresbeginn zum 25. Februar -7,91% beträgt. Aufgrund der breiten Diversifikation des Fonds konnten einige Aktienpositionen die Verluste allerdings eingrenzen. Beispiele hierfür sind das Rohstoffunternehmen Anglo American und der Chipentwickler NVIDIA, deren Unternehmenszahlen die Erwartungen übertroffen haben und deswegen einen positiven Performancebeitrag leisten konnten.
 

Ausblick

Mit der Unsicherheit über die Entwicklung des Krieges und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft dürfte die Volatilität an den Märkten kurzfristig erhöht bleiben. Sollte der Eingriff Russlands allerdings nur zeitlich und territorial begrenzt eintreten, hätte die politische Krise nur wenig Einfluss auf die konjunkturelle Entwicklung der globalen Wirtschaft, die nach wie vor robust wächst. Unterstützt durch das Reopening des Servicesektors im Frühling, abnehmende Lieferengpässe sowie positive Gewinnrevisionen dürften Aktien mittelfristig zu ihren vorherigen Trends zurückkehren (allerdings mit weniger starkem Momentum im Vergleich zum Vorjahr). Darüber hinaus kostet das Halten von hohen Liquiditätsbeständen nach wie vor Geld und Anleihen liefern weiterhin nur geringe Erträge. Das sind Faktoren, die den Aktien nach den zu Beginn des Jahres stark politisch geprägten Börsen Stabilität geben sollten.  Auch historisch gesehen, fielen Aktienmärkte in der Regel vor/bei einem Kriegsausbruch, stiegen allerdings direkt nach der Eskalation wieder an. Das liegt daran, dass Markteilnehmer potenzielle soziale und wirtschaftliche Schäden bereits zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs einpreisen und mit voranschreitender Zeit mehr Informationen vorliegen und somit mehr Planungssicherheit herrscht.

Aus diesen Gründen blicken wir zunächst optimistisch auf die zukünftige Aktienmarktentwicklung und haben den Abverkauf genutzt, um unsere Aktienquote leicht zu erhöhen. Fokussiert haben wir uns dabei auf Aktien, deren Geschäftsmodell kaum von den Auswirkungen des Krieges betroffen sind und dennoch stark verloren haben. Außerdem haben wir Positionen in Lateinamerika aufgebaut, da diese Aktien zuletzt die stärksten Gewinnrevisionen verzeichnet haben und gleichzeitig von steigenden Rohstoffpreisen profitieren dürften. Des Weiteren haben wir in Unternehmen investiert, die an der Erzeugung sauberer Energien beteiligt sind, welche im Kontext des aktuellen Konflikts noch einmal mehr in den Fokus rücken sollten.

Es bleibt ein Restrisiko im Sinne eines "Worst-Case-Szenario", in dem weitere Staaten in den militärischen Konflikt involviert (direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland) werden, was womöglich in einer Stagflation münden und nochmals zu starken Kursverlusten an den Aktienmärkten führen könnten. Von dieser Drohkulisse gehen Experten und auch wir aktuell allerdings nicht aus.

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Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an:
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