JAHRESRÜCKBLICK 2019

Das Jahr 2019 war gesamtwirtschaftlich gesehen kein besonders erfolgreiches Jahr. Infolge der Unsicherheiten im Handelsstreit zwischen den USA und China und den chaotischen Verhandlungen rund um den Brexit, hat sich das Wirtschaftswachstum teilweise deutlich verlangsamt. Während der Dienstleistungssektor der Industrienationen weiterhin florierte, ist der Industriesektor in den USA nur schwach gewachsen und in Deutschland sogar rückläufig gewesen. Die Gründe dafür waren u.a. die neu verhängten Zölle und die daraus resultierende Unsicherheit bzgl. der zukünftigen globalen Konjunkturentwicklung. Die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen war dementsprechend verhalten. Als industrieller Exportstaat war Deutschland davon besonders betroffen und entkam nur knapp einer Rezession. Die aktuellen Konjunkturdaten deuten jedoch darauf hin, dass die bisherige Abwärtsspirale ein Ende gefunden hat und die Wirtschaft wieder auf einen moderaten Wachstumskurs zurückkehren könnte.  

Die Unsicherheit der Anleger Ende 2018 führte zu hohen Verkäufen von Aktien und somit zu unverhältnismäßig starken Kursrückgängen. Zu Beginn des Jahres 2019 erfolgte eine Korrektur der Übertreibung, sodass die Aktienmärkte eine überdurchschnittliche Performance aufzeigten. Schlechte Konjunkturdaten und Eskalationen im Handelsstreit drückten im Sommer wieder auf die Stimmung, sodass die Aktienmärkte bis September seitwärts verliefen. Durch erste konkrete Entspannungssignale im Handelskrieg und im Brexit haben die Märkte zum Ende des Jahres wieder Fahrt aufgenommen. Amerikanische Indizes haben neue Rekordstände erreicht und auch der DAX ist wieder in die Nähe seines Allzeithochs gekommen.

Für Anleihen war 2019 ein besonderes Jahr, das das althergebrachte Verständnis für Geldleihgeschäfte kräftig auf den Kopf stellte. Die Renditen deutscher Staatsanleihen sind bis zum dritten Quartal 2019 kontinuierlich gesunken, sodass sich ein deutlich negatives Renditeniveau eingestellt hat. Das bedeutet, dass der Anleihegläubiger, der das eigentliche Risiko trägt, Zinsen dafür zahlen muss, dass er sein Geld verleiht. Gründe für die sinkenden Renditen waren vor allem die starken Interventionen der EZB sowie die Nachfrage nach „sicheren Häfen“, die aus den enttäuschenden Konjunkturdaten resultierte. Zuletzt hat die Risikoaversion wieder etwas nachgelassen und die Renditen haben sich leicht erholt. Die Attraktivität von Anleihen mit guter Bonität bleibt aufgrund der anhaltend negativen Renditen jedoch weiterhin niedrig.

Zu Beginn des Jahres hat unser Fonds deutlich von den steigenden Kursen der Aktienmärkte profitiert. Besonders Wachstumstitel aus dem Technologiebereich haben hohe Gewinne erzielt. Dadurch konnten wir in den ersten Monaten eine ordentliche Performancesteigerung verzeichnen. Die zunehmend schlechteren Konjunkturdaten und politischen Meldungen haben uns bewogen, uns defensiv zu positionieren, um erneut drohenden Kursverlusten vorzubeugen. Die Zentralbanken haben mit ihrer deutlichen Abkehr von einer restriktiveren Geldpolitik jedoch stark dazu beigetragen, die Märkte zu stabilisieren, so dass diese unter Schwankungen seitwärts tendierten.

Zum Herbst hin hielten wir an unserer defensiven Aufstellung fest, da wir angesichts der weiterhin ungelösten Konflikte, der schwachen Konjunkturdaten und der bereits guten Kursentwicklung an den Kapitalmärkten keinen Grund für die eingetretene Euphorie sahen. Im Vordergrund standen bei unserer Aktienallokation Unternehmen, deren Geschäftsmodell weitestgehend unabhängig vom Handelsstreit ist. Die Marktteilnehmer waren im Gegensatz dazu weiter von der Hoffnung getrieben, dass eine baldige Einigung im Handelsstreit stattfindet, woraufhin die Märkte wieder anstiegen und insbesondere zyklische Branchen infolge der zunehmenden Risikoneigung und der zuvor erlittenen Verluste zulegten. Aktuell sind die Hoffnungen der Anleger teilweise erfüllt und die Marktperspektiven wieder etwas besser. Aufgrund der anhaltenden globalen Konflikte und konjunkturellen Unsicherheiten bleiben wir jedoch weiterhin vorsichtig positioniert. Unsere Aktienquote ist leicht untergewichtet, um sie bei Rücksetzern wieder auszubauen. Zudem ist unsere Sektorenverteilung breit aufgestellt, sodass wir sowohl in offensivere Branchen, wie z.B. Technologie, als auch in defensivere, wie z.B. Health Care, investieren.

Für unseren Fonds endete das Jahr 2019 mit einer risikoadäquaten Jahresrendite von 8,73%. Wir werden auch im neuen Jahr unserem Prinzip der Verlustvermeidung Vorrang vor der Gewinnerzielung geben und unserem langfristigen Ertragsziel „Inflationsausgleich + 2,5% p.a.“ treu bleiben.

Zurück

Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an:
- Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG
- Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.